"Der Psychotiker und der Mystiker fallen beide ins Meer. Der Psychotiker geht unter und der Mystiker kann schwimmen." sagt Williges Jäger in diesem Interview.
Wenn der Mensch erkannt hat, dass sein Streben nach dauerhaftem Frieden und Glück, in einer Welt der Vergänglichkeit und dem ständigen Wandel,
niemals dauerhaft sein kann, begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit, nach Gott oder Erleuchtung.
Zunächst suchen wir vielleicht noch im Außen nach Methoden und Wegen wie christlicher Mystik, Zen oder Advaita, doch merken früher oder später, dass wir die Wahrheit nur in uns selbst entdecken können.
Dabei kann es früher oder später zu heftigen Irritationen bis hin zu Depression oder Psychosen kommen, wenn wir keinen fähigen Lehrer haben, der uns in einer spirituellen Krise begleitet und unterstützt. Es mag auch Menschen gegeben haben, die ohne diese Unterstützung ausgekommen sind. Aber diese Menschen sind selten.
In meinem Verständnis basiert die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler nicht auf einer Wissensvermittlung, sondern mehr darauf, auf die Fallstricke und Illusionen auf dem spirituellen Weg aufmerksam zu machen, den Schüler aber gleichzeitig seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen.
Für die Auflösung der Ich-Struktur ist zunächst ein stabiles, mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehendes "Ich" notwendig. So erzieht der Zen-Weg zunächst zu einer starken Persönlichkeit, die einen festen Stand im Leben hat, bevor Befreiung geschehen kann.
Anmerkung:
Hilfe und Unterstützung bei spirituellen Krisen findet man auf http://www.senev.de/ Ziel des Vereins ist die Begleitung einzelner oder kleiner Gruppen auf dem spirituellen Weg und bei etwaigen Krisen. Solche spirituellen Krisen können zum einen in der spirituellen Praxis selbst auftauchen (unsachgemäße Anleitung oder ungenügende innere Vorbereitung und psychische Stabilität des Betroffenen), zum anderen können sie auch durch spontane spirituelle Erlebnisse entstehen (z.B. paranormale Erlebnisse, Nahtodeserfahrungen oder plötzliches Erwachen der „Kundalinienergie“, die die Betroffenen in ihr Weltbild nicht einordnen können.)